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Pentax Takumar 2.3/35mm und Auto Takumar f/3.5 an Sony Nex-6 und Canon EOS 5D Mark 2.5

Aktualisiert: 3. Dez. 2018

Durch Zufall kam ich an die beiden 35mm von Pentax. Beide kamen 1959 auf den Markt, beides sind Auto Takumare 35mm und doch sind beide extrem verschieden.


Auto Takumar 2.3/35mm, Auto Takumar 3.5/35mm

Das Asahi Auto Takumar 2.3/35mm ist ein mit 48'500 Exemplaren ein eher seltenes Objektiv. Es war eines der ersten lichtstarken Weitwinkelobjektive überhaupt. Es galt als verzeichnungsfrei und viele Profis und Reporter nutzten dieses Objektiv.  Pentax legte mit diesem Objektiv den Grundstein für ihren Erfolg in den USA. Es wurde 1963 durch das Super Takumar 2/35mm ersetzt.


Das Objektiv fällt durch seine lange und schmalle Bauform mit grosser Frontlinse und Filteraufnahme von 62mm auf. Diese Frontlinse lädt geradezu zu Flares ein. Das Objektiv hat 10 Blendenlamellen und selbst beim Abblenden bleiben die Unschärfekreise kreisrund. Die Blende ist halbautomatisch und lässt sich aufziehen. Die Kameras konnten die Blende unmittelbar vor der Aufnahme mittels Stift an der Rückseite schliessen. 



Gemäss Informationen im Netz soll das Objektiv an der Canon 5D verwendbar sein, mir jedoch stehen die hintersten Linsen zu weit in den Spiegelkasten und ich setze das Objektiv an der Sony Nex-6 und an der modifizierten Canon EOS 5D Mark 2.5 ein.


Ein Jahr vor dem 2.3/35mm, also 1957, gab es bereits das Asahi Preset Takumar 4/35mm, welches als erstes japanisches Weitwinkelobjektiv gilt. Es wurde 1959 durch das Auto-Takumar 3.5/35mm abgelöst. Es ist nicht das Schnellste/Hellste, es gilt aber als sehr kontrastreich, verzeichnungsfrei und scharf und war klein und günstig.



Dieses Objektiv wurde von Pentax bis 1979 gebaut (K-Bajonett). Die Auflage der Auto-, Super- und Super-Multi-Coated-Exemplare übersteigt die Marke von 600'000 Stück. Von selten also keine Spur und daher schon ab CHF 40 bis CHF 60 in gutem Zustand zu finden. Der "helle" Bruder dagegen ist selten unter CHF 450 angeboten.



Das Auto Takumar 3.5/35mm hat fünf Blendenlamellen. Dies lässt rein rechnerisch dieselbe Anzahl Strahlen bei den Blendensternen erwarten, jedoch bei den Spitzlichtern im Hintergrund werden es Pentagone und keine Kreise sein.




Wie üblich bei den Takumaren ist alles aus Metall und Glas und fühlt sich sehr wertig und stabil an. Der Entfernungsring läuft etwas satt aber gleichmässig und um einiges besser wie bei den Carl Zeiss aus jener Zeit. Um von nah auf fern zu fokussieren, braucht es bei allen beiden eine halbe Umdrehung des Entfernungringes. An der Sony Nex lässt es sich sehr gut bei Offenblende mittels Fokus-Peaking scharfstellen. An der 5D ist das 3.5/35mm etwas fummelig "blind" zu bedienen, liegt der Blendenring doch gar nahe am Gehäuse. Das 2.3/35mm ist wesentlich angenehmer an der Canon zum hantieren.


Offenblende, Bokeh, Farbsäume

Bei Offenblende hat das 2.3/35 sehr starke Neigung zu Farbsäumen, welche bei Blende 2.8 massiv vermindert und ab 4 gänzlich verschwunden sind.



Beim kleineren Bruder sind die Farbsäume in dem Ausmass bei Offenblende nicht vorhanden und fallen im normalen gebrauch nicht störend auf.

Das Bokeh der 2.3er-Version ist sehr angenehm und bleibt es auch beim Abblenden.


Das Bokeh des Auto Takumar 3.5/35mm ist ähnlich den damals üblichen Objektiven und hat Doppelkonturen. Auch ist es schwierig, mit einer Offenblende von 3.5 eine auffallende Unschärfe ins Bild zu bekommen. Aber wie im nachfolgenden Bild zu sehen, es kann sehr interessant sein.


Blendensterne, Flares, Schärfe

Beide Objektive machen Blendensterne mit 10 Strahlen. Das 2.3/35mm hat 10 Lamellen und das 3.5/35mm deren fünf. Unschärfekreise werden beim 2.3er beim Abblenden schöner dargestellt, beim 3.5/35mm sind es hässliche 5-Ecke. Aber wie gesagt, Blendensterne produzieren beide 10-strahlige.




Hier als Beispiel ein paar Flares mit dem 2.3/35mm.





Das Takumar 2.3/3.5 ist bei Blende 2.3 etwas weich, verträumt. Das Bild ist dabei nicht homogen und die Schärfe nimmt zum Rand hin schnell ab. Der leichte Nebel verschwindet ab Blende 2.8 und die Schärfe ist über das ganze Bildfeld ab Blende 4 gut. An der Canon EOS 5D bleiben die Ecken dünkler wie das restliche Bild bis etwa Blende 5.6.




Das Auto Takumar 3.5/35mm ist bereits bei Offenblende sehr scharf und kontrastreich.Einzig am Rand legt das kleine Teil noch bis Blende 5.6 etwas zu und zeigt dabei ein homogenes Bild von Rand zu Rand.


Fazit

Beide 35er machen Spass bei der Handhabung an der Sony Nex und zumindest das 2.3/35mm an der Canon 5D. Die Farben beider Objektive sind brilliant und lebhaft und die Objektive kontrastreich. Das 3.5/35mm ist bereits ab Offenblende scharf und ohne störende Farbsäume, das 2.3er sollte auf mindestens f/2.8 abgeblendet werden. Mit beiden Objektiven lassen sich schöne Blendensterne fabrizieren, für Flares sollte jedoch das 2.3/35mm verwendet werden.

Beide Objektive sind über 50 Jahre alt und können mit modernen 35ern nicht konkurrenzieren was technische Daten wie Auflösung, Schärfe und Streulichtempfindlichkeit angeht, aber Charakter haben sie eindeutig mehr wie die modernen Kollegen.




Technische Daten des verwendeten Objektives:

Pentax Auto Takumar 35 f/2.3

Anschluss: M42

Baujahr ca.  1960

Konstruktion:  6 Elemente in 5 Gruppen

Blendenlamellen:  10

Bildwinkel Vollformat / APSC: 63° / 45°

Blendenbereich: f/2.3 bis f/22

Distanzskala: .45m  bis unendlich

Gewicht: 310 g

Abmessungen: D mm, L 81mm, Filter 62 mm





Pentax Auto Takumar 35 f/3.5

Anschluss: M42

Baujahr ca.  1960

Konstruktion:  5 Elemente in 4 Gruppen

Blendenlamellen:  5

Bildwinkel Vollformat / APSC: 63° / 45°

Blendenbereich: f/3.5 bis f/22

Distanzskala: .45m  bis unendlich

Gewicht:  150g

Abmessungen: D 51mm, L 32mm, Filter 46 mm






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