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AutorenbildAisen

Canon EOS R'etro'

Aktualisiert: 4. Juni 2019

Eine neue Spiegellose kommt ins Haus. War bis jetzt die Sony A7R2 diejenige welche die alten Objektive zum Leben erweckte, so soll dies nun in Zukunft die Canon EOS R machen und gleichzeitig meine 1D Mark IV als Zweitkamera bei Einsätzen ablösen. Bis jetzt hab ich noch nicht viel über adaptierte Linsen an der Vollformat EOS R gelesen und überhaupt gross Aufmerksamkeit im Netz scheint sie nicht zu erhalten und in den Tests wird sie eher in der Luft zerrissen. Kein gutes Zeichen?! Nachfolgendes soll kein Testbericht sein und basiert auf der Firmware 1.2.


Wenn man sich etwas näher mit den Testberichten im Netz beschäftigt sind es viele Tester, welche den Funktionsumfang der verschiedenen Kameras miteinander vergleichen und nicht das reale Bild. Die Funktionen, welche ich zum fotografieren benötige, hat die EOS R an Bord und den zweiten Kartenschacht habe ich bisher bei meinen Kameras nur gebraucht, um automatisch bei einer vollen Karte umzuschalten.


EOS R mit Nikkor 28NC, Basel Münsterplatz

Dies war zu einer Zeit, als ich Karten mit 8GB verwendete, mit den heutigen 64GB Karten ist dies selbst bei Hochzeiten mit einer Dauer von 12 Stunden nicht mehr notwendig.


Canon EOS R mit Nikkor 28NC, Basel Elisabethen-Brunnen

Beim Öffnen der Schachtel fällt zuerst ein gedrucktes Benutzerhandbuch von über 600 Seiten auf. So etwas habe ich schon lange nicht mehr bei einer Kamera gesehen, es ist aber gut so, denn gewisse Sachen schaut man gerne nach. Der erste Eindruck vom in die Hand nehmen der EOS R hinterlässt einen guten Eindruck, sie wirkt robust und liegt gut in der Hand. Sie hat dasselbe Klapp- und Schwenkdisplay wie die 6D2. Was der Grösse oder eher Kleine geschuldet ist sind die Bedienknöpfe, welche an der 5D3 noch reichlich, an der 6D2 etwas weniger und an der R nun fast vollends verschwunden sind, wobei wenn ichs genau betrachte einige der fehlenden wie Rate und Kreativaufnahme ich nie gebraucht habe. Die Buchse für externe Studioblitze und diejenige für die "normalen" Fernauslöser meiner anderen Kameras werde ich vermissen, toll hingegen ist das sie dieselben Batterien wie meine 5D3 und 6D2 verwendet.


EOS R mit Nikkor 50SC Offenblende, Basel De-Wette-Park

Die Sony A7R2 macht Freude wenn man die Bilder betrachtet, doch das Machen ist eher ein Graus. Warum zum Beispiel rein- und rauszoomen aus der Vorschau so etwas von unlogisch sein muss weiss keiner. Die Canons, ob es nun die 5D3, 1D4 oder 6D2 ist, kann ich im Schlaf oder besser im dunklen Saal eines Theaters bedienen ohne immer darüber nachdenken zu müssen, welche Funktion nun der Knopf wieder in diesem Modus hat. Das Fehlen von allen möglichen und machbaren Features ist typisch für Canon und nicht zwingend schlecht wenn Canon sich aufs notwendige konzentriert. Appropos fehlen, eine Funktion der 6D Mark 2 wäre sicherlich einfach zu realisieren gewesen, nämlich die Intervallaufnahmen. Sie ist zur Realisierung von Startrails genial.


Startrails mit Jupiter über dem Mittelland, aufgenommen mit der Intervallaufnahme der 6D Mark 2

Den Bildstabi der Sony ist auch eines der Feature welches ich vermissen werde, doch ehrlich gesagt sind meist Personen mit auf dem Bild und da ist die Verschlusszeit eh bei 1/60s oder 1/125s.

Vor dem adaptieren von alten Nikkoren steht das Parametrieren der Kamera. So muss "Auslösen ohne Objektiv" im Menü aktivieren werden. Schnell sind auch ein paar Tasten umgelegt.


EOS R mit Nikkor 50/1.4 S.C.

Die Display-Beleuchtungstaste schaltet nun um zwischen Display und Sucher, die automatische Umschaltung ist ausgeschalten. Den AF-ON-Knopf brauche ich sonst nicht und die Lupenfunktion liegt nun drauf, damit ich bei manuellen Objektiven und der montierten Griffschlaufe mit dem Daumen schnell das Bild vergrössern kann, falls mir das Focus-Peaking nicht reicht. Die normale Lupentaste ist mit angebrachter Schlaufe leider nicht erreichbar. Was nicht so elegant geht wie bei der Konkurrenz ist das Setzen der Lupe vor dem Vergrössern, es geht schlicht und einfach nicht, aber vielleicht gibt es ja mal ein Softwareupdate die sich dem Manko annimmt.


Die Aufwärtstaste wurde so umprogrammiert, dass sie bei EF-Objektiven die AF-Methode wählt, die Links-Taste bei aufgesetztem Blitz die Blitzfunktionen einstellen lässt und Rechts schaltet die Augenerkennung ein oder aus. Die Wichtigste ist die Abwärtstaste, die setzt im FV-Modus alle Werte wieder auf Auto.



Den Touchbar habe ich links mit der Wasserwaage und rechts mit dem Histogramm belegt. Das Teil funktioniert aber so etwas von unzuverlässig und ist wohl eine Fehlkonstruktion.

Nach einigen Tagen ohne Programmwahlrad habe ich mich daran gewöhnt. Verwende ich bei meinen sonstigen Kameras in der Regel nur die Positionen Av, Tv und M, so steht das Programm bei der R nun auf dem neuen Modus „Fv“. Hier lassen sich die Zeit, die Blende, Belichtungskorrektur wie auch die ISO mittels Drehrad verstellen und man kann bei allen drei Modi einen Wert vorgeben und ist somit im manuellen Modus oder man stellt zum Beispiel die Zeit auf „Auto“ und schon ist man im Av-Modus. Auf die untere Taste des Steuerfeldes habe ich den Reset der Fv-Funktion gelegt und nach dem Drücken sind alle Werte wieder auf „Auto“. Ich kann gut damit leben und frage mich, warum meine alten Kameras dies nicht so einfach gelöst haben.

Fv-Modus der EOS R

Akkulaufzeit Hat die Canon 6D Mark 2 gerade bei Intervallaufnahmen eine geniale Akkulaufzeit, so ist diese bei der EOS R schon merklich kürzer wenn auch nicht so katastrophal wie erwartet und bewegt sich (gefühlt) bis jetzt im Rahmen der Sony A7R2. Manuelles Fokussieren Auf das automatische Fokussieren will ich nicht eingehen, es funktioniert einfach wie ich es erwarte. Ich bin eher gespannt, wie das manuelle fokussieren sich in der Praxis bewährt, war dies doch der einzige Lichtblick bei der Bedienung an der A7R2 im Vergleich zu Canon und Olympus. Neben dem Fokus Peaking verfügt die R noch über einen Fokus Assistenten, welcher die Funktion eines Schnittbildindikators übernimmt (3 Pfeile, welche deckungsgleich sind wenn richtig fokussiert). Diese Funktion geht allerdings mit meinen „dummen“ Objektiven von Mitte des vorigen Jahrhunderts leider nicht, es braucht anscheinend irgend eine elektronische Info vom Objektiv.


EOS R und Nikkor 28/2 N.C.

Nach einigen Aufnahmen würde ich mir wünschen, ich könnte die Stärke der Linien beim Fokus-Peakings verändern, sie sind mir manchmal etwas zu schwach. Augenfokus Naja, wenn er trifft ist er genau, aber so richtig traue ich im nicht. Manchmal behart er auf etwas im Hintergrund anstatt sich auf das Gesicht im Vordergrund festzulegen. Da ist noch einiges an Verbesserungs-Potential nach oben. Adapter Der wichtigste und mitgelieferte Adapter ist derjenige für EF-Objektive. Da ich im Moment noch keine weiteren „nativen“ Adapter habe, verwende ich diejenigen für das EF-Bajonett an der R. Den Adapter mit integrierter Filterschublade und variablem ND-Filter habe ich mir noch zulegt und kann damit den Platz für den 15x15cm grossen Filter und –Halter für das Sigma 14mm ART in der Tasche sparen.


EOS R Nikkor 50/1.4 S.C.

Fazit zum Adaptieren von dummen alten Objektiven

Eigentlich habe ich etwas mehr erwartet. Es ist nicht die Bildqualität, das haben die heutigen Vollformatkameras zu genüge. Es ist nicht der Sucher, dies ist der erste elektronische Sucher der mich nicht den Spiegel vermissen lässt. Es ist nicht das Schwenkdisplay, das ist von derselben Güte wie an meiner 6D Mark 2. Es ist nicht die Grösse, die ist ideal.


Es ist das Gesamte, was die Begeisterung etwas dämpft, schliesslich hatte Canon eine Ewigkeit gegenüber der Konkurrenz um alles besser zu machen. Ich habe lieber beschriftete Knöpfe anstatt das ich sie zuweisen muss weil sie fehlen wie zum Beispiel die Umschalttaste zwischen Sucher und Display. Die Bedienung der Knöpfe mit der Griffschlaufe ist für meine grossen Hände nicht ideal, sie liegen zu nahe am Rand. Auch wäre anstelle des ON/OFF Schalters in Drehformat ein Programmwahlrad und Belichtungskorrekturrad möglich gewesen oder dieselbe Fernauslöserbuchse wie bei der 5D Mark 3/4 oder 6D Mark 2.


Der Augenfokus ist gefühlt schlechter oder zumindest nicht besser wie bei meiner Olympus oder Sony A7R2, welche doch schon 2 bis 3 Jahre älter sind. Und kommt noch der fehlende Joystick hinzu, welcher zu Gunsten des Touchbars verschwand, da habe ich nur Unverständnis dafür. Auch warum die Intervallfunktion der EOS 6D Mark 2 fehlt ist nicht verständlich. Oder warum die Lupenfunktion nicht vor dem hineinzoomen bei manuellen Objektiven nicht vorher wählbar ist.


Ich hatte übers Wochenende eine Leica Q2, diese liegt auch ohne Griff ideal in der Hand und kommt mit noch weniger Knöpfen aus, aber sie sind ideal und logisch verteilt und passen zum Konzept. Die Leica macht erstaunlich viel Spass, wie auch eine 6D Mark 2 oder eine Olympus PEN F Spass macht. Und das Spassgefühl fehlt mir bei der Canon EOS R, hier hat Canon eine Riesenchance verpasst, schade.


Fazit zum Adaptieren von intelligenten neuen EF-Objektiven

Mit der drei Adapter von Canon, welche die EF-Objektive an das RF-Bajonett adaptieren ist wohl der mit dem Steuerungsring der Ideale, es sei denn man will Landschaften ab Stativ mit einem extremen Weitwinkel aufnehmen und den 100x100 oder 150x150mm-Filter vor dem Objektiv sparen und investiert in den Adapter mit Filterschublade.

für Drop-In-Filter | Standard | mit Steuerungsring

Doch warum der mit Steuerungsring? Ich habe die Blendenfunktion auf den Ring gelegt und kann so mit der Hauptwahlrad die Belichtungskorrektur vornehmen sowie auf dem Display den Fokuspunkt wählen. So ist die Kamera recht schnell und intuitiv mit Blick durch den Sucher zu bedienen.



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