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AutorenbildAisen

Grease oder es läuft wie geschmiert

Text für imScheinwerfer: Daniel Fischer Fotos: Andreas Isenegger


An diesem Wochenende zeigte Le Théâtre Kriens-Luzern das Musical «Grease». Andréas Härry, der sympathische, rührige Macher des Le Théâtre und ich haben das Heu, was die Inszenierungen in Le Théâtre anbetreffen, nicht ganz auf der gleichen Bühne.


Ich bin eigentlich der Meinung in die Kleinlocation in Kriens gehören Kleinmusical wie vor kurzer Zeit etwa «Der kleine Horrorladen». Er denkt ganz anders, er will die grossen Inszenierungen à la «Evita» und eben «Grease » nach Kriens bringen. Dazu benützt er einen Trick, und diesen nennt er dann Neuinszenierung.



Wir beide werden wohl in diesem Punkt nie Einigkeit erzielen. Ich halte nichts von dieser Neuinszenierung, doch der Erfolg gibt ihm Recht. Die Bude ist ausverkauft und vielen gefällt es. Das Zauberwort im diesjährigen Krienser Spektakel heisst Projektion gleich keine Bühnenbilder. Das zieht er auch knallhart durch. Ich finde diese Projektionen durchaus nicht so toll. Zweifellos sind diejenigen von Marco Rimas «Patienten» um ein Vielfaches besser, bekanntlich waren diese dennoch ein Misserfolg.

Sicherlich hat Andréas Härry nicht ein derartiges Budget, um solche Projektionen herzuzaubern. Mir persönlich fehlt aber die Originalität. Ein Bühnenbild, soi-disant Projektion, muss nicht teuer sein. Es genügt, wenn sie wirklich originell ist und diese Originalität habe ich vermisst beziehungsweise wie ein Zuschauer meinte, es kam ihm vor, wie ein «Rumgehoppse» auf leerer Bühne. So viel zum Negativen, da war aber auch jede Menge Positives zu vermerken.


Es war geradezu ungeheuerlich mit welcher Intensität die Musik rüberkam. Die Truppe versprühte Lebensfreude. Man konnte sich den einzelnen musikalischen Höhepunkten kaum verwehren. Auch gesanglich war das Dargebotene durchaus bemerkenswert.


Das tänzerische Niveau entsprach durchaus nicht der Kleinstadt Kriens. Es könnte sich auch auf den grösseren Musical Bühnen in der Schweiz sehen lassen.


In der für mich schwersten Disziplin des Musicals, dem darstellerischen, lieferte man keine schlechte Performance ab. Hauptdarstellerin Rebecca Egli verkörperte «Sandy» durchaus glaubwürdig und offenbarte, dass sie einerseits das kleine Mädchen «Sandy» sein konnte, aber auch schlussendlich dann den Vamp. Die Schweizerin genoss ihre Ausbildung an der heute geschlossenen Musical Academy in Bern und bewies, dass man nicht unbedingt ins Ausland gehen muss, um gut Musical zu spielen. Bescheidener war Korbinian Arendt, der Deutsche spielte für mich die Rolle des «Danny» verfremdlicht und kam nicht an seinen weiblichen Gegenpart heran. Generell war aber der Cast gut besetzt, legte sich ins Zeug und die männlichen Besucher hatten ob den hübschen Darstellerinnen durchaus ihre Freude.


Was bleibt, ist der Eindruck, dass man nicht unbedingt in eine grosse Stadt gehen muss, um ganz guten musikalischen Musical-Kost zu geniessen. Es wäre gar nicht auszudenken, wie gut das Ganze wäre, wenn Andréas Härry meine gutgemeinten Ratschläge beherzigen würde!?



Produktionsteam

Musik: Jim Jacobs

Liedtexte: Waren Casey

Regie: Marina Macura

Ausstattung: Ulrike Radichevich

Choreografie: Cüneyt Ücüncü

Musikalische Leitung: Arno Renggli

Deutsche Dialoge: Martin Harbauer

Dialoganpassungen: Andréas Härry

Produktion: Sonja Greber & Andréas Härry


Die Besetzung

Sandy Dumbrowski: Rebecca Egli

Danny Zukko: Korbinian Arendt

Betty Rizzo: Judith Peres

Kenickie Preston: Stefan Raaflaub

Marty Munroe: Tanja Urben

Roger Abraham: Christian Schild

Jan Stephenson: Dana Gleichert

Doody Ashlewood: Pascal Scheidegger

Frenchy: Sabrina Kern

Sonny La Tieri: Heiner Gebele

Patty Simcox / Cha-Cha Di Gregorio: Julia Ramel

Eugene Florczyk: Guido Rupf

Teen Angel: Irène Straub

Miss Lynch: offen

Vince Fontaine: Arno Renggli

Ensemble & Tanz Diana Spadarotto, Andrea Adamina, Jonas Bauer




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